Matthias Bohm von Grubenhelden
Aus der kleinen Stadt Gladbeck raus in die große weite Welt! Mit Grubenhelden erzählt Matthias Bohm die Geschichte des Ruhrgebiets auf seine eigene stylische Weise.
Matthias stellt sich vor!
Ich bin Matthias Bohm, 82er Jahrgang und der Gründer von Grubenhelden. Ich bin auf Kohle geboren und komme aus dem Ruhrgebiet. Genauer gesagt aus der wunderschönen Weltstadt Gladbeck. Glauben mir viele nicht mit der Weltstadt, aber ich bin der festen Überzeugung, dass Gladbeck eine Weltstadt ist!
Was ist Grubenhelden?
Wir erzählen mit cooler stylischer Mode die Geschichte des Ruhrgebiets. Wir arbeiten mit dem Bergmannshemd Zeitzeugen mit ein, die sich in all unseren Klamotten wiederfinden und erzählen so die Geschichte meines Uropas und die vieler Bergleute. Damit die Geschichte nach 2018, wo die letzte Kohle gefördert wurde, nicht in Vergessenheit gerät.
Wie ist es dazu gekommen, dass du das Modelabel gegründet hast?
Ich bin viel unterwegs und jedes Mal, wenn ich gefragt wurde, wo ich herkomme, habe ich voller Stolz gesagt, dass ich auf Kohle geboren bin. Und jeder, der aus dem Ruhrgebiet kommt, weiß, dass dann die Frage kommt, ob man freiwillig im Ruhrgebiet ist, denn dort sei ja alles noch grau in grau. Dass es einer der grünsten Fleckchen Erde ist weiß nur keiner. Und wir wollen mit Grubenhelden das Ruhrgebiet nach außen auf eine Art und Weise zeigen – nämlich cool und stylisch.
Was gibt es für Teile und wo kommen die her?
Wir haben eigentlich das komplette Portfolio. Vom T-Shirt über die Jogginghose, Hoodies und Jacken bis hin zu Accessoires wie Decken, Kissen und vieles mehr. Produziert wird der Großteil in Portugal und mittlerweile auch im Ruhrgebiet, nämlich hier in Gladbeck. Hier in unserem Atelier bilden wir auch zum Textilschneider aus. Ein Handwerk, über das sich kaum jemand bewusst ist. Denn ein T-Shirt entsteht nie zu 100% maschinell. Es sitzt immer jemand an der Maschine und näht die Teile zusammen. Und genau das tun wir hier, in einer Art und Weise, die man in Deutschland nicht mehr so häufig findet.
Was waren die größten Meilensteine und was kommt in Zukunft noch?
Der erste große Meilenstein, nach dem „Anfangen“ an sich, war dass wir mit dem Gründerpreis im Ruhrgebiet ausgezeichnet wurden. Der zweite und sehr große Meilenstein war dann die New York Fashion Week, bei der wir 2019 unsere Kleidung präsentieren durften. Das hat uns weltweite Präsenz gebracht. Ende 2020 sind wir dann noch als drittbestes Start Up mit dem Gründerpreis des Landes NRW ausgezeichnet worden. Unsere Geschichte ist damit auf jeden Fall noch nicht zu Ende erzählt. Der nächste Schritt wird die Fashion Week in Tokio sein. Also sei dir sicher, wir versuchen unsere Geschichte so weit wie möglich raus in die Welt zu tragen.
Warum habt Ihr hier in Gladbeck gegründet und was kannst du hier empfehlen?
Ich bin Gladbecker und da liegt es nahe, dass in der Heimatstadt zu tun, weil man alles kennst. So ist es Gladbeck geworden. Neben unserem Laden gibt es hier auch noch das Wasserschloss Wittringen und die Maschinenhalle Zweckel, die zu empfehlen sind. Unsere Shops findet man aber auch noch in Essen auf Zollverein und im Westfield Centro in Oberhausen.
Was sind deine Tipps für das Ruhrgebiet?
Wenn ich sage ich bin Gladbecker, müsste es eigentlich richtig heißen – ich bin Ruhrgebietler. Für mich ist es eines der schönsten Fleckchen Erde und ich bin stolz, von hier zu sein. Klar, die ganzen Metropolen Hamburg, Berlin sind auch spannend, aber nur für ein Wochenende. 😉 Jede Metropole hat visuelle Ankerpunkte, wie der Eiffelturm in Paris oder das Empire State Building in New York, und so hat das Ruhrgebiet den Doppelbock auf Zollverein! Darüber hinaus gibt es zum Beispiel noch den Landschaftspark Duisburg-Nord und viele andere spannende Orte, von denen viele Leute noch gar nichts wissen.
Wie würden dich deine Freunde oder deine Familie in drei Worten beschreiben?
Sicherlich auf eine gewisse Art und Weise komplett bekloppt, aber auch geradeaus und ehrlich, weil das zeichnet das Ruhrgebiet hier aus. Das sind die Werte, die ich von zu Hause mitbekommen habe, die uns über Jahrzehnte zu dem gemacht haben, was wir hier sind. Aber ich glaube, du musst auf eine gewisse Art und Weise schon ein bisschen „drüber sein“, um so ein Projekt in der Fülle und in der Energie, die wir hier aufbringen, zu bauen. Und da gehöre natürlich nicht nur ich zu, sondern die ganze Mannschaft, die dahintersteht und jeden Tag malocht, damit die Geschichte nicht vergessen wird, sondern in die Welt rausgetragen wird!
Alle Fotos © Per Appelgren
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